Der Weg zur Fabrik 4.0 ist kein linearer Prozess, sondern ein Transformationsvorgang, der sorgfältig geplant, partizipativ umgesetzt und inkrementell getestet werden muss. Wie man diesen mit kleinen, pragmatischen, aber wirkungsvollen Schritten erfolgreich und methodisch umsetzen kann, wollen die Expert*innen im Industrienetzwerk aufzeigen. Die vermittelten Vorgehensweisen und Methoden unterstützen die Teilnehmenden dabei, die digitale Transformation ganzheitlich zu betrachten, Potenziale in der Fabrik zu identifizieren und Use Cases zu konzipieren und umzusetzen – dies im Einklang von Technologie, angepassten Prozessen und partizipativ eingebundenen Mitarbeitenden. Sven Schuler, Projektleiter am Fraunhofer IAO, dazu: »Unser erfolgsversprechender Ansatz, die digitale Transformation nicht ausschließlich als technische Entwicklung zu betrachten, hat sich auch direkt im ersten Sprint-Treffen widergespiegelt. Die Diskussion über die Erstellung eines unternehmensspezifischen Visions- bzw. Zielbilds zur Fabrik 4.0 drehte sich größtenteils um organisationale Themen wie beispielsweise die Erhöhung der Umsetzungsgeschwindigkeit in den Betrieben.« Damit die Teilnehmenden 4.0-Technologien selbst testen können und erfahren, wie sie die Technologiepotenziale für ihre Fabrik beurteilen können, finden die Netzwerktreffen u.a. im »Future Work Lab« des Fraunhofer IAO in Stuttgart statt. Das Innovationslabor für Arbeit, Mensch und Technik bietet auf etwa 1000 Quadratmetern Fläche einen ersten Eindruck von den Arbeitsplätzen der Industrie der Zukunft, z.B. zu Smart Devices, digitales Shopfloor-Management, fahrerlose Transportsysteme oder digitale Assistenzsysteme. Zusätzlich haben die teilnehmenden Unternehmen die Möglichkeit, betriebliche Anwendungsfälle in den Fabriken der Best-Practice-Partner zu besichtigen.
Verständnis über Transformation zur Fabrik 4.0 in die Breite tragen
Durch die seit 2012 aufgebaute Erfahrung im Bereich Industrie 4.0 unterstützen die Expert*innen des Fraunhofer IAO die teilnehmenden Unternehmen dabei, den Weg zur Fabrik 4.0 zielgerichtet über den Pilotstatus hinaus zu realisieren. Gemeinsam soll im Netzwerk eine Digitalisierungsvision entwickelt und in einen Leitfaden überführt werden, der künftig für andere mittelständische Unternehmen außerhalb des Netzwerks zur Verfügung gestellt wird. Das Projekt startete im Oktober 2021 und hat eine Laufzeit von 12 Monaten. Eine begleitende Blogreihe dient dazu, weiteren Unternehmen ein besseres Verständnis für die eigene erfolgreiche Transformation hin zur Fabrik 4.0 zu vermitteln, u. a. mit Erkenntnissen aus neuen Studien, Best Practices aus Unternehmen, laufenden Industrieprojekten oder Interviews mit den Teilnehmenden des Industrienetzwerks. In einer Abschlussveranstaltung werden nächstes Jahr alle Ergebnisse vorgestellt.