BIEC – Business Innovation Engineering Center
BIEC – Business Innovation Engineering Center
Das Business Innovation Engineering Center (BIEC) möchte kleine und mittlere Unternehmen in Baden-Württemberg bei ihren Digitalisierungsmaßnahmen unterstützen und so die Innovationsfähigkeit im Mittelstand steigern.

2025 – Die Arbeitswelt hat sich verändert. Intelligente Technologien unterstützen uns bei unserer Arbeit und lassen uns wieder auf das fokussieren, was uns wirklich wichtig ist. Wir finden zwar immer noch hin und wieder eine Alltagsmaske in der Jackentasche, aber wir haben gelernt, auf Herausforderungen und Veränderung schnell und flexibel zu reagieren und widerstandsfähiger zu werden. Der Homeoffice-Anteil ist deutlich gestiegen, was auch an den neuen technischen Möglichkeiten liegt, die die Zusammenarbeit deutlich einfacher und kommunikativer machen. Persönliche Zusammenarbeit ist unersetzlich, wofür viele Einzelbüros in Projekträume umgestaltet wurden die nahtlose Arbeit daheim ermöglichen.

Im Bereich der Anlagen- und Gebäudeautomatisierung finden wir zunehmend intelligente, komplexe und vernetzte Geräte vor. Die Maschinen und Geräte sind hochgradig optimiert. Gut durchdachte Prozesse, vor allem in der unmittelbaren Umgebung und an den Schnittstellen, sind wichtiger denn je. Das HMI (Human-Machine Interface) hat dabei eine wichtige Rolle bei der Steuerung, Koordination und Wissensvermittlung. Um eine hervorragende Usability und User-Experience dieser Systeme zu gewährleisten, passen sie sich intelligent an den Menschen und die Situation an.
Auch die Prozesse und die Kommunikation haben sich verändert.

Wie beamen, nur anders

Anstatt seine Arbeit ausschließlich an einem Standort durchzuführen, finden beim Getränkehersteller (der Zukunft) aus unserem Beispiel große Teile der Arbeit virtuell im Team statt. Die Überwachung der Anlagen gleich mehrerer Standorte wird bequem vom Heimarbeitsplatz durchgeführt, nötige Arbeiten im Team abgestimmt. Das hat anfangs eine gewisse Umgewöhnung abverlangt, ist bei den Mitarbeitenden mittlerweile aber nicht mehr wegzudenken. Bedienoberflächen für Maschinen und Anlagen hängen nicht mehr fest verbaut an der Maschine, sondern sind von überall im Unternehmensnetzwerk abrufbar. Es können Anlagenteile vom anderen Ende der Halle gesteuert oder einzelne Aufgaben vom Wohnzimmer aus erledigt werden. Auch das wurde im Schichtbetrieb geregelt, mal arbeitet man von zu Hause, mal ist man wieder im Unternehmen und sieht die Kolleg*innen virtuell. Falls mal wieder eine Krankheitswelle kommt, wie damals 2020, ist man so um einiges sicherer.

In Zukunft könnte Homeoffice für weitere Berufsgruppen Realität werden, die bisher darauf angewiesen waren vor Ort zu sein.
Neue Interaktionstechnologien wie VR oder AR bieten zukünftig Lösungen, auch virtuell vor Ort zu sein, um mit Maschinen zu interagieren...
...oder immersiv zusammen zu arbeiten und damit die Vorteile von physischer Nähe und Interaktion mit der von Remote-Arbeit zu verknüpfen.

Neugierig auf Zukunft

Wir sind neugierig darauf, was die Zukunft bringt. Vor manchem haben wir Angst, manches Ersehnte lässt auf sich warten (wo bleibt mein Holo-Deck?) und manches können wir wiederum beeinflussen. Wie sieht unsere Arbeit in Zukunft aus? Wichtig ist auf jeden Fall eine offene Diskussion.

Aus dem Digitalisierungsschub und den neuen Arbeits- und Lebenssituationen durch die Pandemie, können wir viel lernen und werden die Erkenntnisse dazu nutzen, die Arbeit der Zukunft zu gestalten. Es stellt sich z.B. die Frage, wie wir den fehlenden persönlichen Kontakt adäquat ausgleichen können. Gleichzeitig ergeben sich Vorteile wie Zeitersparnis durch weniger Reisen und keinerlei Anfahrtszeiten. Aus einer unseren Umfragen zum Thema Homeoffice geht hervor, dass in der Digitalisierung nicht einfach analoge Arbeitsmittel in die digitale bzw. virtuelle Welt übersetzt werden können. Prozesse und Arbeitsweisen, z.B. für kreative Tätigkeiten und Diskussionen, lassen sich nicht auf dieselbe Weise durchführen wie bisher. Die Effizienzsteigerung, ob durch eingesparte Reisezeit, gezieltere Besprechungen, weiterverwendbarer Ergebnisse oder der Nutzung der Zeit für das Lesen oder Schreiben von E-Mails, ist der größte Vorteil von virtueller Arbeit. Viele der Vorteile lassen sich nutzen um generelle Themen wie die Mobilität anzupacken, doch es steckt auch viel Potenzial für die eigenen Prozesse oder Produkte darin.

Um diese Potenziale aufzuspüren und ein Verständnis möglicher Lösungsansätze zu entwickeln, eignen sich insbesondere die mensch-zentrierten Methoden des Usability Engineering und User Experience Design. So können Forscher*innen die Arbeitssituation und -Umgebung erfassen, die Prozesse analysieren und Empfehlungen geben, welche Potenziale darin verborgen sind und konkrete Handlungsempfehlungen. Das Besondere – unsere Empfehlungen basieren auf Ergebnissen aus Forschungsprojekten und die Bedarfe aus der Industrie nehmen wir wiederum mit in die Forschung, um praxisorientierte Lösungen, vor allem für den Mittelstand, zu entwickeln.

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David Blank

Designer und Projektleiter am Fraunhofer IAO. Usability, User Experience, spannende Gestaltung und neue Technologien wie Augmented Reality begeistern ihn und bringen die nötige Magie ins Spiel. In seiner Freizeit ist er außerdem Mountainbiker und Fotograf. 42!

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Kategorien: Advanced Systems Engineering (ASE), Digitalisierung, Mensch-Technik-Interaktion, New Work / Connected Work
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