Die Corona-Pandemie vor 30 Jahren war einschneidend: Mehrere Millionen Menschen sind gestorben, bis das Virus mit allen Mutationen eingedämmt war. Aber die Krise markierte auch den Startpunkt der globalen Nachhaltigkeitsära. Die notwendige wirtschaftliche und gesellschaftliche Vollbremsung ließ den Himmel in den Smog-Zentren dieser Welt aufklaren und war Anlass für Städte Mobilität und urbanes Leben neu zu denken. Von einem Tag auf den anderen haben Menschen weltweit die Möglichkeiten und Vorteile digitaler Kollaboration erkannt und genutzt, was wiederum die Digitalisierung in den Unternehmen, Verwaltungen und Bildungseinrichtungen beschleunigt hat.

In dieser Krise wurde erkannt, dass mit den staatlichen Stützungsmaßnahmen auch der Weg in eine nachhaltige Welt geebnet werden kann. Es wuchs der Konsens, dass fossile Energieträger schnellstmöglich abzulösen sind, was Alternativen wie E-Antrieben, Brennstoffzellen und E-Fuels zum Durchbruch verhalf. Massive Investitionen in die heute allgegenwärtige Künstliche Intelligenz schufen die Basis für höchsteffiziente Prozesse in den Wertschöpfungsnetzwerken und für individualisierte Produkte – von der personalisierten Arznei bis zum einzigartigen Bauteil. Die physische Welt wurde vernetzt und der entstandene Datenschatz in den Unternehmen genutzt. Mit der Blockchain wurden Smart-Contracts zum Standard und parallel dazu wurde der Datenschutz weltweit umgesetzt. Die ersten Quanten-Computer wurden genutzt, um präzise Klimamodelle, neue Arzneimittel und Materialien zu entwickeln oder um Krankheitsverläufe und Verkehrsströme in Echtzeit darzustellen. Das ermöglichte uns erst den selbstverständlichen Einsatz von Multicoptern und Lastdrohnen in unseren Lebensräumen.

Vor allem jedoch: Mit diesen und weiteren Technologien gelang der Einstieg in die Re-Economy – über gesicherte Kreisläufe der Rohstoffe, einer nachhaltigen Energiegewinnung und einer starken Wasserstoffwirtschaft sowie basierend auf transienten Materialien, die sich in ökologisch harmlose Abbauprodukte zersetzen lassen. Gleichzeitig bewirkten die Technologien, insbesondere die Künstliche Intelligenz, einen immensen Produktivitätsschub, der einen weltweiten Wohlstandszuwachs bewirkte. Dank der menschengerechten Nutzung verschiedener Technologien können wir uns alle heute über ein Grundeinkommen freuen, unserer Leidenschaft und Kreativität folgen und uns dem Wahren, Schönen und Guten widmen.

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Wilhelm Bauer

Als geschäftsführender Institutsleiter führt Wilhelm Bauer das Fraunhofer IAO mit ca. 650 Mitarbeitern. Er verantwortet dabei Forschungs- und Umsetzungsprojekte in den Bereichen Innovationsforschung, Technologiemanagement, Leben und Arbeiten in der Zukunft, Smarter Cities und Mobility Innovations.

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Kategorien: Future Mobility, Künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit, Quantencomputing, Stadtentwicklung
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